Nach einigen Jahren des Unterbrechens steht die Straßenkrippe von Évora Monte im historischen Zentrum der portugiesischen Stadt bis zum 7. Januar wieder für Besuche zur Verfügung.
Die Krippe wurde 2006 vom Verein zur Förderung der Burg von Évora Monte (LACE), einem Mitglied der ENPP, und von der Bevölkerung der Stadt errichtet und verbindet die Feierlichkeit dieser Festtage mit dem Gefühl des Friedens, das an dem Ort herrscht, an dem der Friedensvertrag zur Beendigung des blutigsten Bürgerkriegs, den Portugal je erlebt hat, geschlossen wurde unterzeichnet wurde, der den blutigsten Bürgerkrieg beendete, den Portugal in seiner fast 900-jährigen Geschichte erlebt hat.
Diese Krippe wurde nicht nur von den Einwohnern der Stadt errichtet, sondern zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Gesichter der menschlichen Figuren Gipsabdrücke einiger Einwohner sind.
Die Straßenkrippe 2021 wurde nach der letzten Wiederbeschaffung ihrer Figuren von der Bürgergemeinde von Évora Monte aufgebaut, einer Einrichtung, der sie von LACE dauerhaft überlassen wurde.

 

Die Stadt Évora Monte (Portugal), in der am 26. Mai 1834 der Friedensvertrag unterzeichnet wurde, der den blutigsten portugiesischen Bürgerkrieg beendete, eröffnete heute, am 10. Dezember 2021, das Informationszentrum zu diesem Friedensvertrag in dem kleinen Haus, in dem er unterzeichnet wurde.
Das Informationszentrum ist in 3 Räume unterteilt und mit den modernsten Kommunikationstechnologien ausgestattet. Im Eingangsraum befindet sich neben dem Besucherempfang, an dem man eine Broschüre in drei Sprachen (Portugiesisch, Spanisch und Englisch) erhalten kann, eine große Tafel, die in das Thema einführt. Auf einem Tisch kann man alle Informationen über den sogenannten „Vertrag von Évora Monte“ sammeln. In einem anderen Raum können die Besucher ein hochwertiges Video ansehen, das in einfacher und ansprechender Sprache die Fakten erklärt, die dem Bürgerkrieg vorausgingen, die wichtigsten Ereignisse, die den Krieg kennzeichneten, und schließlich die Unterzeichnung des Vertrags und seine wichtigsten Bedingungen. Ebenfalls in diesem Saal ermöglicht eine interaktive Wandtafel dem Besucher einen Rundgang durch die Schauplätze und Schlachten des Portugiesischen Bürgerkriegs 1832-1834.
Im ersten Stock des Gebäudes ist der Saal einer Rekonstruktion der Unterzeichnung des Vertrages gewidmet, mit Figuren, die die Hauptakteure darstellen, dem Originaltisch und dem Tintenfass, die am Tag der Unterzeichnung verwendet wurden. In diesem Saal können sich die Besucher auch auf 3 Wandtafeln informieren: Eine mit dem historischen, philosophischen und politischen Rahmen und der Vesper des Konflikts, eine andere mit dem Text der Konvention von Évora Monte und eine dritte mit dem Thema „Die liberale Regierung und die neue Verfassung von 1828“.
Diese Ausstattung bereichert den Besuch des Historischen Zentrums von Évora Monte und ermöglicht es den Besuchern, die Bedeutung des historischen Ereignisses, das Portugal im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts den Frieden brachte, für Portugal (und darüber hinaus) zu verstehen.
Das Dokumentationszentrum der Konvention von Évora Monte ist eine Initiative der Gemeinde Estremoz, Eigentümerin des Gebäudes, in dem es eingerichtet ist, und wird vom portugiesischen Fremdenverkehrsamt über das Programm „Valorizar“ finanziert.

Auf dem Foto: Historische Nachstellung der Unterzeichnung der Konvention von Évora Monte

Am 3. und 4. September 2021 finden auf Initiative der Gemeinde Viana do Alentejo, Mitglied der ENPP, mehrere Aktionen und Veranstaltungen zum Gedenken an den 542. Jahrestag des Vertrags von Alcáçovas/Toledo, auch bekannt als “ Frieden von Alcáçovas „, unterzeichnet am 4. September 1479, statt.
Die Gedenkveranstaltungen finden auf dem Paço dos Henriques in Alcáçovas statt, wo der Vertrag unterzeichnet wurde. Er beendete den Erbfolgekrieg von Kastilien (1475-1479) und öffnete die Türen für die maritime Expansion der beiden iberischen Länder.

Am 3. September stellt Bela Mestre ab 18.30 Uhr das Buch „Türen und Fenster, die Geschichten erzählen“ vor, in dem 30 Originalaquarelle von Türen und Fenstern in Alcáçovas abgebildet sind. Anschließend wird eine Ausstellung dieser Bilder im Paço dos Henriques eröffnet.

Am 4. September wird die Keramikerin Helena Garcia einen Keramik-Workshop veranstalten, gefolgt von der Präsentation des Wandbildprojekts „Frauen und Weisheit zwischen den Generationen“ um 17.00 Uhr, ein Wandbild, an dem die Bevölkerung teilnehmen kann und das die Rolle der Frauen in der Region und ihre Weisheit über Generationen hinweg feiern soll.

Das Programm zum Gedenken an 542 Jahre Vertrag von Alcáçovas/Toledo wird am 4. September um 18:30 Uhr mit der Konferenz „D. João, Marquês de Montemor e Senhor das Alcáçovas. Biographische und politische Aspekte„, die den historischen Charakter von D. João de Bragança darstellen wird.

Die für dieses Jahr geplante neue Ausstellung auf Schloss Hubertusburg in Wermsdorf ist nun in der Umsetzung. Zum ersten Mal sind auch Einheimische beteiligt, denn die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), der Träger dieses deutschen Schlosses, haben alle, die sich mit dem Schloss verbunden fühlen, eingeladen, diese Ausstellung mitzugestalten.

Die zuständige Kuratorin, Solène Vincent von den SKD, weist darauf hin, dass es in der Ausstellung nicht nur um Geschichte, sondern auch um Aktuelles geht.  „Wir sind daran interessiert, alle Menschen zu beteiligen, die mit diesem Ort verbunden sind“, sagte sie.

Die Schau soll ab dem 11. September 2021 in Hubertusburg zu sehen sein.  Es gibt also schon jetzt reichlich historisches Anschauungsmaterial und sogar Einzelstücke aus der ehemaligen Fayence-Fabrik von Hubertusburg.

Die Beliebtheit der Ausstellung ist nicht verwunderlich, denn der Wunsch, bald wieder eine Ausstellung im Schloss zu zeigen, ist vor Ort groß.

Auch viele Exponate der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden werden in der königlichen Jagdresidenz zu sehen sein.

Thematisch wird die neue Ausstellung u.a. folgende Inhalte zeigen

– die Bau- und Nutzungsgeschichte

– die Geschichte der Hubertusburger Friedensverträge

– der Wald und die Jagd

– die historischen Persönlichkeiten, sowie

– die schönen Dinge, wie Fayence und Steingut.

Die Präsentation wird voraussichtlich bis November im Schloss zu sehen sein.

Im nächsten Jahr soll es eine weitere Ausstellung geben. Das kündigte die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Christiane Schenderlein mit Blick auf den vom Freistaat Sachsen verabschiedeten Haushalt an. Die notwendigen Mittel stehen bereits zur Verfügung.

Der Freundeskreis Schloss Hubertusburg e.V., Mitglied im ENPP, wird gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung Wermsdorf und weiteren Akteuren der Region die Vorbereitungen dieser Ausstellung aktiv unterstützen, wobei auch die besondere Würdigung des Hubertusburger Friedens und die gemeinsame Arbeit im Europäischen Netzwerk der Friedensorte eine wichtige Rolle spielen werden.

ENPP hat ein Werbevideo für die Places of Peace Route gestartet, um die Hauptziele und Tätigkeitsfelder der Route bekannt zu machen. Die Route verbindet die 12 Orte in Europa, an denen Friedensverträge unterzeichnet wurden, die diese Route einschließen.
Neben allgemeinen Informationen über die Route enthält das Video Aussagen der Präsidentin des wissenschaftlichen Rates der Route, Áurea Rodrigues, des Mitglieds dieses Rates, Patrizia Battilani, der Bürgermeister von Kaynardzha (Bulgarien), Edirne (Türkei), Zadar (Kroatien), Viana do Alentejo (Portugal), Wermsdorf (Deutschland) und Vasvár (Ungarn) sowie des spanischen Europaabgeordneten Francisco Millán Mon, Vorsitzender der interfraktionellen Arbeitsgruppe Caminhos de Santiago und andere Kulturwege des Europäischen Parlaments.
Das Video ist auf YouTube unter https://youtu.be/JT3xzcYApWI verfügbar.

Das Projekt „Places of Peace Route„, das Teil des größeren Projekts der Association Europäischen Netzwerks Places of Peace ist, gewann den 2. Preis in der Kategorie NGO/Vereinigungen während der Veranstaltung „Planetiers World Gathering„, die am vergangenen Freitag, 22. Oktober, in der Stadt Lissabon stattfand.
Die Organisation „Planetiers“ richtet ihre Aktivitäten auf die Nachhaltigkeit unseres Planeten aus und integriert dabei sehr unterschiedliche Themen, darunter „Kultur für den Frieden“. Der Friedensnobelpreisträger von 2007, Mohan Munasinghe, war einer der Hauptredner dieser Veranstaltung.

Die „Places of Peace Route“ ist eine kulturelle Route der Orte in Europa, an denen Friedensverträge unterzeichnet wurden. Sie wurde 2012 ins Leben gerufen und hat als Hauptziele die Verbreitung der Kultur für den Frieden und die touristische Förderung der Orte, die an dieser Route beteiligt sind. Gegenwärtig umfasst die „Route der Orte des Friedens“ 11 Orte in Europa, die in 9 Ländern liegen: Alcáçovas und Évora Monte (Portugal), Alcañices (Spanien), Altranstädt und Hubertusburg/Wermsdorf (Deutschland), Trencin (Slowakei), Vasvár (Ungarn), Zadar (Kroatien), Kaynardzha (Bulgarien), Bukarest (Rumänien) und Edirne (Türkei) und ist eine Kandidatenroute für die Kulturroute des Europarates für den Evaluierungszeitraum 2020/2021.
Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die Qualität des Projekts „Route der Orte des Friedens“ und ein wichtiger Anreiz für die Arbeit, die öffentliche und private Institutionen an den verschiedenen Orten der Route im Hinblick auf ihre europäische Sichtbarkeit und Umsetzung geleistet haben.

Die Zertifizierung der „Route der Orte des Friedens“ als kulturelle Route des Europarates trat in die zweite Phase des Evaluationsprozesses ein
Nach der Einreichung des Antragsdossiers für die Places of Peace Route zur Kulturroute des Europarates am 30. Juli informierte das Sekretariat des Enlarged Partial Agreement on Cultural Routes (EPA) den Vorstand der ENPP und das Management der Route, dass die eingereichte Dokumentation den vom Europarat festgelegten Kriterien entspricht und somit mit der zweiten Phase des Evaluationsprozesses fortfahren kann.

Für diese zweite Phase hat das Sekretariat der EPA für Kulturrouten mit Sitz in Luxemburg bereits einen unabhängigen Experten ernannt, der mit der dokumentarischen Analyse der Bewerbung und ihrer Übereinstimmung mit den vom Europarat festgelegten Zertifizierungskriterien beauftragt wird.

Aufgrund der durch die COVID19-Pandemie verursachten Mobilitätseinschränkungen werden in diesem Jahr die üblichen Vor-Ort-Besuche an den Standorten der Route durch Online-Interviews mit dem Management der Route und seinen Mitgliedern ersetzt.

Dieses erste Ergebnis spiegelt das Engagement aller Mitglieder der Route, von Portugal bis zur Türkei, wider, in diesem Jahr das zu erreichen, was sie für weitgehend verdient halten: die Zertifizierung der Places of Peace-Route als Kulturroute des Europarates. Dies gilt sowohl für das dem Projekt zugrundeliegende Thema – Frieden – als auch für die positive und umfassende Umsetzung der Route.

Unter dem Titel „Kein Kulturpfad, aber auch kein Aufgeben – Netzwerk mit Schloss Hubertusburg will Friedensarbeit fortsetzen“ veröffentlichte die Oschatzer Allgemeine Zeitung kürzlich einen Artikel von Frau Jana Brechlin, in dem sie die Kandidatur der Orte des Friedensweges für die Kulturroute des Europarates analysierte und die Ansichten mehrerer Mitglieder des Freundeskreises Schloss Hubertusburg und des Bürgermeisters von Wermsdorf, Herrn Matthias Müller, zu diesem gesamten Prozess widerspiegelte.

Hier ist der vollständige Text dieses Artikels:

„Nach anderthalb Jahren Mühe und Hoffen steht nun fest, dass die Places-of-Peace-Route nicht als Europäischer Kulturweg zertifiziert wird. Zumindest noch nicht.

Vertreter von insgesamt elf europäischen Orten, an denen Friedensverträge geschlossen wurden, hatten gemeinsam die Bewerbung auf den Weg gebracht. Daran hatte sich auch der Freundeskreis Hubertusburg beteiligt, schließlich wurde hier 1763 der Hubertusburger Frieden ratifiziert – ein Schlusspunkt unter dem Siebenjährigen Krieg. Das Netzwerk Places of Peace – Orte des Friedens – wollte solche Stätten in insgesamt acht Ländern auf einer Kulturroute miteinander verbinden.

Im Februar war deshalb eine Gutachterin vor Ort, um die Bewerbungen von Hubertusburg, Altranstädt und Bautzen – den drei deutschen Mitgliedern – zu prüfen. „Ich entscheide allerdings nicht darüber“, machte Maria Gravari-Barbas klar, „sondern gebe meinen Bericht an die Vertreter der Kommission weiter, die dem Europarat dann Vorschläge zur Zertifizierung machen wird.“

Das Europäische Netzwerk Places of Peace hatte es als eines von acht Kandidaten immerhin bis in die Endrunde der Zertifizierung geschafft. Dort war dann allerdings Schluss, eine Anerkennung als Europäischer Kulturweg ist nicht erfolgt. Von Katzenjammer aber keine Spur: „Auch wenn wir in diesem Jahr nicht als Europäischer Kulturweg bestimmt wurden, sehen der Vorstand und die Mitglieder in diesem Gesamtprozess eine große Anerkennung der jahrelangen erfolgreichen Arbeit unserer Organisation“, heißt es vom Netzwerk.

Der Prozess der Kandidatur habe viel Gutes gehabt. So sei eine eigene Internetseite entstanden, auf der die Route und die einzelnen Orte vorgestellt werden. Zudem sei insgesamt die öffentliche Wahrnehmung der Friedensorte deutlich gestiegen.

Das unterstreicht auch Wermsdorfs Bürgermeister Matthias Müller (CDU). „Die Hubertusburg und die anderen Friedensorte sind wieder mehr ins Bewusstsein gerückt – und allein das ist schon wichtig“, meinte er. Dennoch sei es schade, dass es nicht zur Zertifizierung gekommen ist. „Das finde ich bedauerlich, weil in die Bewerbung ganz viel Arbeit gesteckt wurde.“

Beim Netzwerk selbst setzt man darauf, dass diese Bemühungen einen weitreichenden Effekt haben. So würden sowohl das Netzwerk als auch die Beteiligten an der Friedensroute weiterarbeiten. Außerdem sei in den vergangenen Monaten der wissenschaftliche Beirat der Places-of-Peace-Route ins Leben gerufen worden, in dem Experten zu Geschichte und Kulturtourismus aus allen beteiligten Ländern engagiert sind. „Unsere Kandidatur hat sogar dazu beigetragen, das Verfahren des Europarates zur Bewertung von Kulturwegen weiter zu entwickeln“, ist man beim Zusammenschluss stolz.

Und auch Ideen, wie man sich künftig noch besser vernetzen könnte, wurden in Wermsdorf schon vorgestellt. Als Beispiel nannte Ulf Müller die Möglichkeit, Veranstaltungen gezielt für Jugendliche anzubieten. Dahingehend habe man vor Ort bereits seit Jahren Erfahrungen, versicherte der Vorsitzende des Freundeskreis Schloss Hubertusburg Wolfgang Köhler und verwies auf die aller zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbe zum Jugendfriedenspreis. „Wir merken immer wieder, dass den jungen Menschen das Thema sehr am Herzen liegt und es ist spannend, welchen Blick Jugendliche auf den Frieden haben“, hatte er zur Präsentation deutlich gemacht.

Während der ganzen Zeit der Bewerbung zur Kulturroute habe es eine aktive Zusammenarbeit im Netzwerk Places of Peace und eine breite Unterstützung gegeben. Dafür wolle man allen danken, unterstrich Ulf Müller vom Vorstand des Netzwerkes. „Viele Entwicklungen hier in Hubertusburg geben uns Mut zum Optimistisch-Sein und zum Weitermachen“, blickte er nach vorn. Man werde mit der begonnenen Arbeit nicht aufhören, nur weil es jetzt nicht mit der Zertifizierung zur Kulturroute geklappt hat. So könnte die Anerkennung in Zukunft womöglich auch durch andere europäische Bescheinigungen geprüft werden.

Dafür würde Wermsdorfs Bürgermeister gern die Unterstützung eines Brüsseler Parteifreundes nutzen. „Ich würde vorschlagen, auch unseren EU-Abgeordneten Peter Jahr mit ins Boot zu holen“, so Matthias Müller. Er könne sicherlich helfen, eventuelle Schwachstellen in der Bewerbung zu beheben und damit die Chancen zu steigern, dass die gemeinsame Route mit Schloss Hubertusburg und anderen europäischen Friedensorten doch noch als Kulturweg anerkannt wird. Denn an der Bedeutung dessen habe sich nichts geändert, ist Müller überzeugt: „Frieden ist für uns heute wichtiger denn je. Deshalb ist es notwendig, jede Möglichkeit, das Thema in den Fokus zu rücken, zu nutzen.“