Der Grund dafür
Warum ist Vasvár ein Ort des Friedens?
Am 1. August 1664 gewannen christliche Armeen in europäischer Zusammenarbeit (meist mit österreichischen, deutschen, französischen, italienischen und ungarischen Streitkräften) bei Szentgotthárd-Mogersdorf einen großen Sieg über die osmanisch-türkischen Streitkräfte, die mehr als ein Jahrhundert zuvor einen großen Teil Ungarns besetzt hatten. Nach dem Verlust der Schlacht schloss am 10. August der Chef der zurückziehenden türkischen Armee, Köprülüzade Fazıl Ahmed Pascha, Frieden mit dem Gesandten des habsburgischen Kaisers Leopold I., Simon Reiniger von Renigen, in der Nähe der Stadt Vasvár. Die Schlacht bei Szentgotthárd war der erste bedeutende Sieg über die osmanisch-türkischen Streitkräfte, die zuvor als unbesiegbar galten. Der Sieg stellte eindrucksvoll die damals entstehende Vorherrschaft der europäischen Verteidigungstechnologie und Militärwissenschaft dar. Der Friedensvertrag von Vasvár war in erster Linie ein Vertrag zwischen dem osmanisch-türkischen und dem habsburgischen Reich – und Ungarn als Teil davon -, hatte aber auch erhebliche Auswirkungen auf die politischen Bedingungen in Europa. Sowohl der Kampf als auch der Frieden stießen in Europa seinerzeit auf großes Interesse, denn durch eine europäische Zusammenarbeit wurde es möglich, die türkischen Truppen aus Europa zu vertreiben.
Auf lokaler Ebene beeinflusste diese Zeit auch die Entwicklung der Stadt Vasvár. An der Westgrenze Ungarns gelegen, war Vasvár im Mittelalter eine wichtige Stadt als Zentrum des Komitats Vas.
Der Friedensvertrag machte den Namen Vasvár sowohl in Europa als auch in Ungarn bekannt; er ist einer der wenigen Vertragsstandorte, die sich heute im Land befinden.
Lesen Sie mehr und Literaturhinweise: Die Bedeutung des Vasvárer Friedensvertrages von 1664 (pdf, 345kb)