Der Grund dafür
Warum ist Hubertusburg ein Ort des Friedens?
Der Frieden von Hubertusburg beendete vordergründig den sog. Dritten Schlesischen oder Siebenjährigen Krieg (1756-1763), aber auch einen deutschen und europäischen Machtkampf, der drohte, ganz Europa in eine kriegerische Auseinandersetzung zu verwickeln.
Die große Lehre für den sächsischen Kurfürst und polnischen König, August II., war, dass anstatt eigenen Großmachtplänen nachzugehen lieber seine Beziehungen zum Kaiserhaus als Granat seiner Macht vertiefen sollte. So ließ er seinen Sohn mit der Habsburgerin Maria Josefa verheiraten und ihn zu seinem Nachfolger auch in Polen-Litauen wählen. Dies wurde aber von Frankreich und einem Teil der polnischen Stände angefochten: Mit dem Polnischen Thronfolgekrieg (1733-1738) begann eine Reihe von Auseinandersetzungen, bei denen es um die Rivalität zwischen Wien und Versailles ging.
Die britisch-französische Kolonialkriege in Nord-Amerika und europäische Machtkämpfe führten zum Dritten Schlesischen oder Siebenjährigen Krieg (1756-1763): Wien gewann Frankreich und Russland als Bündnispartner, Potsdam aber Großbritannien. Als 1762 Zar Peter II. den Krieg gegen Preußen beendet hatte, versuchte das von Preußen besetzte Sachsen einen Frieden herbeizuführen: am 24.11.1762 ersuchte es um Waffenstillstand, und am 30.12.1762 begannen die Verhandlungen im Schloss Hubertusburg, also auf einem „neutralen Gebiet“.
Sachsen musste einen Separatfrieden eingehen. Damit stieg Brandenburg-Preußen auch formal zur Großmacht in Europa auf und wurde Teil eines Fünfmächtekonzertes im europäischen System. Zugleich begann eine hundertjährige Rivalität zwischen Wien und Potsdam innerhalb Deutschlands. Schließlich konnte Preußen mit Erfolg den Rücken Großbritanniens im Kolonialkrieg stärken.
Lesen Sie mehr und Literaturhinweise: Der Frieden von Hubertusburg vom 15. Februar 1763 (pdf, 278kb)