Der Vertrag von Passarowitz (heute Pozarevác, Republik Serbien) wurde vor 300 Jahren, 1718, nach den militärischen Siegen der Habsburger Monarchie gegen das Osmanische Reich, das ursprünglich den Krieg gegen die Republik Venedig begann, abgeschlossen. Nach der ersten Gedenkfeier an der Michel Montaigne Universität in Bordeaux im Juni fand vom 27. bis 28. September 2018 eine weitere internationale Konferenz des Instituts für Geschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest statt. Die Vorträge der Teilnehmer aus Ungarn, Frankreich, der Türkei, Polen, Rumänien, Österreich und Serbien betonten die Bedeutung beider gleichzeitig abgeschlossenen Verträge. Der eigentliche Friedensvertrag spiegelte die militärische Situation wider, indem er das gesamte Gebiet des alten Königreichs Ungarn von der osmanischen Besatzung befreite, die Region Morea aber von der venezianischen Herrschaft auf die der Türken übertrug. Neben den diplomatischen Aspekten der Verhandlungen betonten die Redner auch, dass das Schicksal von Ferenc II Rákóczi und seinen Auswanderern auch durch den Vertrag von Passarowitz besiegelt wurde. Der zweite Vertrag betraf den Handel und verschaffte der Habsburger Monarchie die gleichen Privilegien, die nur Frankreich in der Vorperiode gewährt worden waren. Die Teilnehmer kamen zu dem Schluss, dass der Friedensvertrag von Passarowitz aufgrund des politischen und wirtschaftlichen Ergebnisses als ebenso wichtig anzusehen ist wie der von Westfalen und Utrecht.

An der Organisation der Gedenkfeiern zum 300. Jahrestag des Passarowitz-Friedensvertrages war Dr. Tóth Ferenc, Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und auch Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Orte der Friedensroute, beteiligt.